Sonntag, 20. Mai 2012

Sitting, waiting, wishing...


I'm not a parasite
It's just a lonely night
Tonight

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Ich sitze da und warte. Erwische mich immer wieder dabei, wie ich erwartungsvoll auf mein Handy sehe. Aber es gibt keinen Ton von sich.
Zwei Jahre habe ich damit verbracht zu warten, zu bangen. Diese unerträgliche Unsicherheit war mein ständiger Begleiter, mein Schatten. Und am Ende hat sie mich von hinten überfallen und umgelegt.
Ich frage mich, wo dieses plötzliche Bedürfnis nach Nähe herkommt, wo ich mich doch gerade erst an mich selbst gewöhnt habe. Wo ich gerade erst soweit Freundschaft mit mir geschlossen hatte, dass ich gern alleine war. Wollte mich erst selbst wieder kennenlernen, bevor ich es irgendjemanden anderen lasse.
Doch nachts, wenn ich alleine bin, denke ich an ihn.
Meine Gedanken fangen an, meine Gefühle zu beherrschen. Eigentlich sollte es andersrum sein.
Ich beginne, Dinge zu fühlen, von denen ich mir nicht einmal sicher bin, ob sie überhaupt echt sind. Vielleicht ist es nur eine verzweifelte Flucht aus der Einsamkeit? Vielleicht ist es nur ein Hilfeschrei nach Beständigkeit, Halt, Sicherheit? Doch seit wann strebe ich danach? Ich habe immer ein gutes Leben im Chaos geführt.
Ich denke, was mir wirklich Angst macht, ist die Möglichkeit, dass es echt ist. Dass diese Gefühle nicht nur eine Einbildung meiner einsamen Seele sind, die auf 2 betrunkenen Nächten basieren, in denen ich etwas wie Geborgenheit bei ihm fand. Sondern dass ich ihn möglicherweise wirklich in mein Herzchen lasse, wo ich doch damit in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Es endete immer mit Schmerz. Mit Tränen, Schmerz und Einsamkeit. Und ich habe unerträgliche Angst davor, wieder jemanden so nah an mich heranzulassen, wieder jemandem so viel Macht über mich zu geben, dass er mich zu Boden reißen kann. Denn mir gehen die Gründe aus, warum ich wieder aufstehen sollte. Diese Angst pocht in mir und schreit, wann immer jemand in mein Leben tritt, der mir zu nahe zu kommen droht. 
Andererseits schenkt er mir dieses Lächeln. Ich fühle mich wie ein Teenager, wenn ich eine SMS tippe und sie im nächsten Moment wieder lösche, weil ich mich nicht traue, sie abzuschicken. Ich könnte ihm damit auf die Nerven gehen oder ihm das Gefühl geben, dass ich irgendetwas erwarte. Diese Ängste sind unnötig, überemotional und lächerlich. Ich erwarte nichts von ihm. Ich will nur dieses Gefühl zurück, dass er mir gibt, wenn er da ist.
Ich sollte aufhören zu denken und einfach tun, was ich für richtig halte. Ich sollte ihm schreiben. Aber ich traue mich nicht.
Stattdessen sitze ich da und warte. Erwische mich immer wieder dabei, wie ich erwartungsvoll auf mein Handy sehe. Aber es gibt keinen Ton von sich.

Montag, 7. Mai 2012

You're on my mind - that's how I spent my day.


Ich lieb deinen Stil, dein Sexappeal - 
komm' relax mit mir
Will nichts tun, was du später mal bereu'n wirst,
doch heut Nacht brauch' ich 'n bisschen mehr als Freundschaft
Bitte schau mich nicht so an, deine Blicke sind gefährlich -
Ehrlich ich begehr' dich.
Mit dir steht die Zeit still, du verwirrst mich
Bist zuviel für mich, spür wie du mein Willen brichst
Ist es mehr als nur ein Spiel? Leg die Karten auf den Tisch
Meinst du ich bleib kühl, wenn du bei mir bist?
Deine Küsse machen süchtig - nimm Rücksicht
Ich weiß du bist berüchtigt
Ist es Einsamkeit, die aus deinen Augen spricht?
Lass die Zweifel sein und genieß den Augenblick
Mit dir bleibt die Welt steh'n
Werden wir uns wiedersehen, wenn sie sich morgen weiterdreht?
Ich weiß es ist spät, weiß nicht was ich mach
Denn ich will deine Leidenschaft nicht nur für die eine Nacht
Baby, suchst du nur nach Abenteuern?
Spiel nicht mit dem Feuer - denn ich will mich nicht verbrennen
Keine Ahnung was du Liebe nennst

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Ich komme nach Hause und denke immer noch an ihn. Überlege, ob er sich melden wird, ob wir uns wiedersehen. Hoffe. Gebe mich noch einen Tag - aber nur, weil ich noch ausnüchtern muss - den DejaVues hin. Lächle. 
Lächle das Lächeln, das er mir heute Nacht geschenkt hat. 
Ich lächle nicht, weil ich verliebt bin. Liebe habe ich schon lange aus meinem Gefühlsrepertroire rausgeworfen. Mit einem fetten Arschtritt. Braucht ja auch kein Mensch.
Aber ich fange an, ihn irgendwie zu mögen. Nicht auf diese "Oh-mein-Gott-ich-bin-verknallt"-Tour. Mehr auf diese "Ich-fange-an-ihn-irgendwie-zu-mögen"-Art und Weise. Was genau das bedeutet, weiß ich auch nicht. Ich mag, wie er mich festhält, als wollte er mich nie mehr loslassen. Ich liebe das Lächeln auf seinen Lippen, wenn er mich küsst. Er schafft es, mir mit nur wenigen Worten die Zweifel nehmen - die an mir selbst und die an dieser allzu oberflächlichen Welt. Vielleicht ist er die Antwort. Vielleicht ist er die Ruhe. Jedenfalls ist er meine wiedergefundene Schwäche - denn bei ihm muss ich nicht stark sein.
Und das ist das einzige, was für mich im Moment relevant ist. Denn ich habe alle meine Tränen geweint, ich habe all die Ängste vertrieben. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als zu lächeln. 
Ich lächle in der goldenen Sonne. Ich lächle im strömenden Regen. Ich lächle das Lächeln, das er mir geschenkt hat.