Montag, 26. März 2012

Home is, where your heart is.

 When he said: 
I am happy to have you home.

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Ich hatte etwas weiche Knie als ich zum ersten Mal seit 2 Monaten wieder über diesen Hof lief. Von Weitem hörte ich ihr Lachen. Meine Blicke streiften unruhig über das Gelände. Wie würden sie auf mich reagieren? Oft hatte ich mich so gefühlt, als hätte ich sie im Stich gelassen. Als ich ging, habe ich mich nicht mehr umgedreht. Ich hatte das alles hinter mir gelassen und einen neuen Teil in meinem Leben angefangen, habe mein Lachen wieder gefunden, habe mich wieder gefunden.
Nun war ich zurückgekehrt. 
Ich kam näher, war unruhig. Vom ersten Moment an, als ich diese Schule betrat, empfingen mich diese Menschen mit offenen Armen und einer so mitreißenden Liebe und Wärme, wie ich sie selten von Menschen erfahren hatte. Und so war es auch an diesem Freitag - ich war so weit weg gewesen und doch war ich immer noch eine von ihnen. Sie kamen mir nicht mit offenen Armen entgegen, sondern mit offenen Herzchen. Ausgelassen, fröhlich und ein bisschen melancholisch. Wir alle waren wieder zusammen. Es war, als wäre ich nie weg gewesen.  Und für einen Tag stand meine Welt still. 
Ich setzte mich in die Sonne, beobachtete all diese unterschiedlichen, tanzenden, schreienden, singenden, lachenden, herzlichen Jugendlichen, die vor langer Zeit einmal Fremde, nun aber Freunde geworden waren. Jeden Einzelnen schätzte ich für das, was er war, was er mir gab. Für jeden Einzelnen hätte ich 100 Worte. Aber für alle zusammen fand ich nur eines: Heimkommen. 
Home is, where your heart is - und mein Herzchen gehört definitiv euch.


Vielen Dank für eure Freundschaften, tiefe und oberflächliche, für Mut machen und zusprechen, für jede Menge Spaß, für eine wahnsinnige Studienfahrt, für einen Schulwechsel, den ich nicht einen Tag bereut habe, für eure Herzchen und Herzlichkeit, für Loyalität und vor allem für dieses Gefühl, das meine Augen zum Strahlen bringt, wann immer ich euch sehe.

Donnerstag, 22. März 2012

Whatever it is, whatever it will be...

 How do you expect that I'll know what to do?
When all I know is what you tell me to.
I can't tell you how to make it go -
I can't convince myself.  
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Nicht immer gehen Träume in Erfüllung, aber manchmal lohnt es sich, den Glauben nicht zu verlieren.
Nicht jeder Mann, den du triffst, ist gleich die große Liebe oder ein Seelenverwandter, aber das ist auch gar nicht nötig. Manchmal muss man einfach nur abwarten bis aus einer kleinen Blume vielleicht irgendwann eine große Blumenwiese wird.
Es gibt diesen Mann, der mir sehr viel Glaube an Halt und Beständigkeit zurückgab. "Wenn du fällst, fange ich dich auf - und wenn es mich mit dir in die Tiefe reißt.", sagte er einmal. Und er hat sich daran gehalten. Fast immer. Diesem Menschen vertraue ich mein Leben an, wenn es darauf ankommt. Was genau das zwischen uns war...ich weiß es nicht. Wie oft fielen die Sätze "Hätten wir uns nur zu einer anderen Zeit kennengelernt" oder "Du bist jetzt schon unverzichtbar geworden.". Stundenlang konnte ich mit ihm reden - wir hatten uns immer etwas zu sagen. Wenn er mich umarmte, hielt er mich immer diese 3 Sekunden länger fest als alle anderen ("Das macht man nur, wenn man sich wirklich freut, jemanden zu sehen.", meint er.) und er umarmte mich nicht nur mit seinem Körper, sondern auch mit ganzen Herzchen. Und wenn er ging, verabschiedete er sich mit einem Kuss auf die Stirn.
Verliebt war ich nie und ich bin es auch nicht. Aber es machte mich verrückt, wenn ich voller Spannung darauf wartete, ob er meine Hand nimmt und dieser wunderbare, fast unmerkbare Schauer, der mir über den Rücken lief, wenn er es tat. Und ich liebte es, wenn ich ihn dabei erwischte, wie er mich ansah. Aber niemals wurde auch nur ein Wort darüber verloren.
Und  so endete es auch ohne Worte. Er wollte seine Beziehung retten. Und jetzt ist sie kaputt.
Und das, was immer so weit weg war, aber irgendwie doch greifbar, scheint nun, wo es in greifbare Nähe gerückt ist, nur noch ferner zu liegen als je zuvor.

Mittwoch, 21. März 2012

Von Ewigkeit zu Ewigkeit


I won't suffer, be broken, get tired or wasted.
A new day is calling and I am finally free.

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Ich bin am Gipfel des Berges angekommen. Ich blicke über die vor mir liegende Landschaft und genieße die Ruhe, die Einsamkeit. Die Natur offenbart sich in ihrer ganzen Pracht, der kühlende Wind weht sanft durch mein Haar und alles, was ich fühle, ist diese vollkommene Zufriedenheit. Für diesen einen Moment steht die Zeit still. Und alles, was zählt, bin ich allein. Die Welt liegt mir zu Füßen.
Genau hier stehe ich. Ich habe meinen eigenen, inneren Berg erklommen. Der Weg war gepflastert mit all diesem unnötigen, aufgestauten Seelenmüll, doch ich habe ihn einfach liegen lassen. Jetzt bin ich hier, allein und höre nur noch meinen eigenen pulsierenden Herzschlag und das leise Vibrieren des Geräusches der Welt.
Jeder braucht mal ein wenig Zeit für sich, um zur Ruhe zu kommen in dieser schnelllebigen, sich ständig wandelnden Welt. Ich brauchte vor allem Zeit, um zu Atmen und auf meinen eigenen, inneren Ruf zu hören, den Ruf meines verdammten Herzchens und meiner verlorenen Seele. Nur zu oft vermag man dies unter all dem Lärm der Umwelt überhören. Ich musste mir Zeit nehmen, um zurück zu mir zu finden. Die Gegenwart von Mitmenschen bringt oft diesen unaufhörlichen, einengenden Druck mit sich und dem konnte ich nur in der Einsamkeit entgehen. Irgendwann kommt der Punkt, an dem man nicht mehr sein Leben um das seiner Mitmenschen herumbauen sollte, sondern das der Mitmenschen um sein eigenes.
Ich habe schon immer nach Nähe gestrebt. Ich mag es, nachts in starken Armen einzuschlafen. Ich werde auch gern wie ein Mädchen behandelt. Vielleicht wird mir irgendwann jemand auf diesen Berg folgen und mit mir heruntersehen auf all das ruhelose Treiben und die bunten Lichter. Es scheint wie eine andere Welt. Und er wird sofort verstehen, wovon ich spreche, wenn ich sage: hier beginnt die Ewigkeit.
Aber im Moment ist alles, was ich brauche, die Luft, die ich atme. Denn eigentlich fühlt sich am Allein-Sein nichts falsch an.

Samstag, 17. März 2012

Bright brown eyes.

Ich hab keine große Hoffnug, dass sich noch was ändert bei uns zwei, keinerlei Erwartungen, 
weil ich mit dir nich mehr weiter weiß.
Ich muss mich jetzt entscheiden, welchen Weg ich diesmal wähl´ 
und ich will geh´n und zwar allein und weit weg.
Fahr´ ab jetz nur Schlangenlinien, um dir aus dem Weg zu gehn 
und wenn sich unsere Spuren kreuzen, wage es nicht im Weg zu stehn
Ich bin nicht der Augenzeuge für den Wahnsinn, den du machst - 
nicht der Anwalt, nicht der Richter, nicht der Lack, den du zerkratzt
Ich hab für dich geatmet, um dir Kraft zu geben, 
fühl das und nichts ist mir mehr wert als meine Zeit und ich 
seh bei uns keine Gemeinsamkeit
Und während ich die Zeilen schreib, stirbt auch mein Gefühl für dich - 
alles was du ab jetz machst musst du wissen fühl ich nicht mehr
Denn ich bin innerlich leer
Ich brauche jetz nur Abstand, komm mir nich in den Verkehr. 
Ich dreh mich um 180 grad aus deinen Leben
ich war geblendet von dir, komm mir nich mehr entgegen .
- Geisterfahrer - Fiva MC -
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Viele Männer gehen in meinem Leben ein und aus.
Einige hinterlassen Spuren, andere verblassen schon in dem Moment, in dem sie außer Sichtweite sind. Nur Einen, einen habe ich geliebt. Er hat nicht nur Spuren hinterlassen, er hat mich geprägt. Und selbst, als ich ihn vor vielen Wochen in pochender Verzweiflung, in einer Anwandlung von blinder Wut und Hysterie aus meinem Herzchen verbannen wollte - es geht nicht. Er ist ein Teil von mir, auch, wenn ich mir das nicht gerne eingestehe. Dennoch habe ich ihn aus meinem Leben und aus meinem Kopf gejagt. Und seitdem geht es mir gut. Endlich bin ich frei von diesem Gefühl, dass am Ende nur noch eine erdrückende Last war.
Es gibt so viele Dinge, die ich ihm gerne sagen würde, aber keine Worte fallen mir mehr ein für diesen Menschen. Ich sehe ihn an, erkenne ihn nicht mehr. Wie oft habe ich mich in der Tiefe seiner warmen, rehbraunen Augen verloren. Das hat sich nicht geändert: es funkelt mir immer noch entgegen. Ich weiß nicht, was es ist. Aber es war immer da. Welche Worte auch immer sein Mund formte - seine Augen erzählten eigene Geschichten. Sie erzählten von innerer Zerrissenheit, sie spendeten Trost und wenn er wirklich glücklich war, lachten seine Augen mit ihm. Ich könnte Geschichten erzählen allein über all das, was ich aus seinen Augen gelesen habe.
Doch ich habe auch viel Leid erfahren durch diesen Mann. Und mit Leid meine ich Tränen und Herzchenblut. Doch trotz allem mache ich ihm keinen Vorwurf. Denn er hat mich auf Händen getragen. Er gab mir alles. Wir haben uns geliebt, das haben wir wirklich. Nicht auf diese Erste-Teenage-Liebe-Art und Weise. Was wir hatten, war größer. Wohl auch größer, als dass wir es beide hätten verstehen können. Letztendlich war das wohl auch der Grund des Bruchs. Wir waren zu jung für dieses Ausmaß an Gefühl. Es war diese wundervolle, naive Vorstellung von der großen Liebe. Dieser Zeit und Raum überstehenden, alles überwindenden Liebe, die man nur aus Chickflicks und Büchern kennt. Paulo Coelho sagte: "Und die Liebe erreichte jene Intensität, die der Liebe zwischen zwei Menschen die Aura des Unvergänglichen verleiht, weil beide wissen, dass sie vergehen wird.".
Und so geschah es. Es verging. Zweimal. Nicht aufgrund von fehlenden Gefühlen, denn nie wieder habe ich jemanden kennengelernt, der meine Seele ergänzte. Nie habe ich wieder jemanden kennengelert, der mir so nahe stand, der mich so berührte und faszinierte. Nie habe ich nochmal mit jemanden bis in die Morgenstunden Rotwein trinkend diskutieren, labern, kritisieren und mich mitteilen können. Nie habe ich wieder jemanden kennengelernt, mit dem ich einfach nur daliegen konnte ohne ein Wort zu sagen und dennoch das Gefühl hatte, meine ganze Gedankenwelt gehöre ihm. Es verging, weil...ja, warum eigentlich? Vielleicht war es einfach an der Zeit dazu.
Selten bin ich so verletzt worden. Trotzdem werde ich kein schlechtes Wort über ihn verlieren. Ich finde, das ist nicht die Art, wie man mit Menschen umgehen sollte, die man einmal geliebt hat. Und wenn ich dem glauben schenken darf, was mir zugetragen wurde, bin ich ihm da wohl einen großen Schritt voraus. Es hat lange gebraucht, bis ich mich lösen konnte - von ihm und von dieser abstrusen Vorstellung der grenzenlosen Liebe. Doch mit der Zeit verging mein Gefühl für ihn und endlich habe ich mich von diesem, meinem inneren Dämon befreien können, dessen Name seiner war. Es ist wie das nüchtern werden nach einem abgefahrenen Trip. Und ich war süchtig. Nach meiner Entzugskur nun fühle ich mich wie neu geboren. Alles, was geblieben ist, ist die Erinnerung an seine außergewöhnlichen braunen Augen.
 
Dieser Blog ist nicht dazu bestimmt, dass du ihn liest. Solltest du es doch irgendwann tun, möchte ich, dass du eines weißt: Ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass du eines Tages die Welt verändern wirst. 

Sonntag, 11. März 2012

Sad statue of liberty.

Sie ist im Leben stets beeinflußt,
sie ist anders und man zeigt's ihr auch.
Sie sagt, sie lebt die Welt von außen
und unter Menschen sei ihr kalt.
Sie freut sich oft noch viel stärker,
als du es jemals können wirst.
In ihrer Welt ist sie das, was man
gefangen und doch glücklich nennt.
Ich seh's in ihrem Blick - sie bringt die Sonne mit.
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Immer schon strebte ich nach Freiheit und nur allzu oft sperre ich mich in meiner eigenen Welt ein. So oft fühle ich mich dieser fremden Welt da draußen so hilflos ausgesetzt - verängstigt von all dem ruhelosen Treiben, den offensichtlichen Grausamkeiten, für die alle blind zu sein scheinen. Auch ich habe Angst, übersehen und niedergetrampelt zu werden. Ich beobachte den Strom dieser Menschen, die zwar in völlig andere Richtungen zu gehen scheinen, sich aber letztendlich doch nur dem gleichen Abgrund nähern. Ich suche nach jemanden, der meine Hand nimmt und mich nach Hause bringt, dahin wo ich mich sicher fühle.
Nie kann man frei sein, wenn man noch Angst hat, etwas zu verlieren. Wunderlich, wie sich eine Gesellschaft wie diese frei fühlen kann, wo sie in so offensichtlicher Gefangenschaft existiert. Oder ist es eher wunderlich, dass sie sich gefangen fühlt - denn was hat sie schon noch zu verlieren? Rechte, Demokratie, gar Freiheit? Ich muss schmunzeln.
Nur wenige Menschen lasse ich wirklich nah an mich heran und trotzdem versuche ich, so viel von mir zu geben wie möglich. Ich will die Welt verändern - nicht die Welt als Ganzes, sondern die Menschen als Individuen. Ich will prägen.
So kalt und hemmungslos grausam ist diese Welt, dass ich körperlich zu frieren beginne, wenn ich in die gleichgültigen Gesichter sehe, wenn ich lausche und beginne mich zu fragen, ob diese bemittleidenswerten Seelen überhaupt noch leben oder nur noch existieren. Ich will Ihnen Sonne schenken.
Dann flüchte ich. Ich flüchte dorthin, wo man die Sterne sehen kann, wo sich der Regen auf meiner Haut so reinigend anfühlt, wo ein Lied die Welt bedeutet und wo die Herzen meiner Liebsten schlagen. Dort habe ich mein eigenes Gefängnis gebaut, vielleicht ist es auch ein Asyl. Aber ob es überhaupt noch nötig ist, da eine so große Unterscheidung zu machen, ist die Frage. Denn an diesen anderen Tagen, an denen ich abenteuerlustig bin, voll wilder Entschlossenheit und Tatendrang, und mit meinem Geschrei den Lärm der Welt übertönen will, bleibe ich im letzten Moment stehen und nehme mir nochmal 5 Minuten, um alles zu beobachten. Und ich muss lächeln. Ich belächle die Stupidität und die Arroganz, die Leichtgläubigkeit und die Heuchelei der heutigen Gesellschaft. Auch über mich selbst muss lachen, denn ich war Eine von Ihnen. Immer sprach ich von Freiheitsliebe und nahm mich und ihn gefangen. Davon hat er sich befreit. Und nun - endlich - bin auch ich von meinen eigenen, verworrenen Gedankenfesseln erlöst. Ich habe mich befreit von den gesellschaftlichen Normen, von meinen Erwartungen und der abstrusen Vorstellung, irgendjemand könnte etwas Fehlendes ergänzen. Elend, dieses Leben in selbst errichteter Gefangenschaft. Beglückend, das Gefühl von Freiheit.
Frei sein bedeutet das sprichwörtliche Lenkrad loslassen, die Kontrolle verlieren, die man ohnehin nie hatte.
5 Minuten verweile ich dort, ihre graue, abgestumpfte Welt betrachtend. Und ich gehe zurück nach Hause, wo alles so zauberhaft bunt ist.

Mittwoch, 7. März 2012

Silent sounds of yesterday.

It's the end of something simple and the beginning of something new.
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Lebe mit Hingabe, liebe mit Leichtigkeit. 
Das sind die Worte, die meine Haut zieren. Das sind die Worte meines Lebens, nach denen zu leben ich immer gepredigt hatte und woran ich mich in den vergangenen Monaten selbst immer wieder erinnern musste. 
Lebe mit Hingabe: das Leben in sich aufsaugen mit allen Sinnen. Sehen, wofür andere blind sind, hören - das Geräusch der Welt, riechen - den Gestank des Unrechts, aber auch den Duft des Glücks. Fühlen mit Haut und Haar. Schmecken - das Streben nach Revolution und die innere Ruhe der Zufriedenheit. Spüren, den durchdringenden Schmerz und ebenso den wärmenden Sonnenschein.
Liebe mit Leichtigkeit: jeden Morgen aufstehen voller Unbeschwertheit und die Ängste vor weiteren Verletzungen im Gestern lassen. Sich in jeden Tag stürzen voller Unbeschwertheit. Der Liebe eine Chance geben mit der Naivität und Sorglosigkeit, wie nur ein Kind sie hat.
Nicht immer ist es leicht, diese Überzeugung nicht zu verlieren, in einer Welt, die nach und nach ihre Farben verliert, die grau wird durch all die Verbreitung von Lügen, die grau wird durch die keifende Propaganda der heuchlerischen Politik, die grau wird durch Verwesung, Zerstörung und Hass. Dieser unbändigende, schreiende Schmerz einer gebrochenen Gesellschaft, die nicht einmal mehr grau, sondern wohl bald nur noch schwarz und weiß sein wird. 
Eigentlich schlendern wir nur auf diesen Irrwegen umher, weil wir versuchen, einen Platz zu finden, an den wir gehören. Wenn ich an diese inhumane Gesellschaft denke, fühle ich mich taub. Mein ganzer Körper ist taub geworden von der Kälte dieser Welt.
Hier jedoch geht es um meine persönliche kleine Welt und die hat ihre Farben noch lange nicht verloren - sie ist vielleicht sogar so bunt wie nie zuvor. Lange hatte ich das Gefühl, mit einem platten Reifen Fahrrad zu fahren - ich bin auf der Stelle getreten, kam nur schwerlich voran. Nun aber habe ich mich von den Fesseln um meine Seele befreit, habe die Stücke meines gebrochenen Herzchens wieder aufgesammelt und erkläre mich bereit für einen neuen Kampf. 
Ich hatte mich verliebt und mein Ziel war es, mit diesem Mann glücklich zu werden. Doch ich scheiterte. Am Weg und im Nachhinein am Grund, warum ich überhaupt noch auf dem Schlachtfeld stand. Nachdem ich keinen Sinn mehr darin sah, stehenzubleiben, kapitulierte ich. Totaler Rückzug. Und bewegte mich ab diesem Moment wieder mühelos und eben so rastlos nach vorne, wieder hin zu mir selbst, zurück an den Punkt, an dem ich mich verloren hatte. 
Ich war verliebt in einen Mann, den Hermann Hesse einen "Steppenwolf" nennen würde: "Diese Menschen haben alle zwei Seelen, zwei Wesen in sich, in ihnen ist Göttliches und Teuflisches, ist mütterliches und väterliches Blut, ist Glücksfähigkeit und Leidensfähigkeit ebenso feindlich und verworren neben- und ineinander vorhanden, wie Wolf und Mensch es in diesem Charakter sind." 
Ich liebte die sanfte Tiefe in seinen Augen. Sie waren tief wie der Ozean und ich ertrank ein jedes Mal darin. Ich liebte die ungezähmte Wildheit in seinem Blick. Dieser Blick, von dem ich dachte, er könnte damit in meine Seele sehen. Ich liebte die zärtlichen Berührungen seiner starken Hände, die da waren, um mich zu fangen. Ich liebte die Wärme in seinen Worten, wenn er voller Bestürzung und Faszination vom Leben erzählte.  
Wenn ich jetzt zurückdenke, liebe ich nur noch die verblassende Erinnerung an ein Märchen, die Hoffnung, dass es die Liebe gibt und das leise Geflüster von längst verblühten Wahrheiten.  

Sometimes goodbye is the only way.

Dieser Blog besteht aus Gedanken - aus leisem Wispern vergangener Tage, aus Fantasien des Augenblicks und Ideen der Zukunft.