Samstag, 5. Januar 2013

Zwischen Realität und Traumwelt. Irgendwo da.


Willst du in meinem Himmel mit mir Leben?
Sooft du kommst, er soll dir offen sein.
 Friedrich Schiller
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"An welchem Punkt befindest du dich im Leben?", fragt er mich und ich hätte nicht damit gerechnet, diese Frage von ihm zu hören. 
Ich bin dieses Jahr an meine eigenen Grenzen gestoßen. Habe gewonnen, verloren und wieder gespielt. Bin untergetaucht, ertrunken, habe schwimmen gelernt. Habe den Untergang überlebt. Und ich stehe immer noch hier. Schreie lauthals meinen Sieg in den Wind. Ich tanze am Abgrund und habe das Ende der Welt zum Anfang meines Lebens gemacht. Denn schon zu lange wandere ich, bin rastlos geworden, seit mein Herz sein Zuhause verloren hat. Zu lange suche ich, bin orientierungslos geworden, seit ich nichts mehr zu verlieren habe. Doch ich bin stark geworden, als ich mit mir Freundschaft schloss. 
Manchmal verliere ich mich in der Musik, verliere ich mich in der Unendlichkeit, verliere ich mich. Doch so dunkel die Nacht auch sein mag, jeden Tag werde ich mit einem Sonnenaufgang begrüßt und ich weiß: es geht weiter. So stark der Sturm auch durch mein Leben gewütet haben mag - es folgt zur Belohnung ein Regenbogen, der mich wieder an die Wunder der Welt erinnert. Und auch wenn ich hin und wieder dem Untergang ins Auge blicke, vergesse ich nie, dass am Ende alles gut ist. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. 
Aber all das beantwortet nicht die ursprüngliche Frage. Ich befinde mich im Umbruch. Auferstanden aus der Ohnmacht der Depression. Ich bin zurückgekehrt zu meinem Herz. Habe mir meinen eigenen Himmel erschaffen. Ich befinde mich an jedem Punkt der Welt, doch vor allem bin ich seit langer Zeit endlich einmal wieder HIER. Ich schwebe zwischen Realität und Traumwelt. Irgendwo da.