Sonntag, 10. Juni 2012

If I'm smart, I'll run away.



Sie wollen immer nur mehr. Das Erfüllen ist schwer.
Bin den Krach so gewohnt, für mich Stille nun leer.
Kann und will das nicht mehr.
Tag ein, Tag aus - da rein, da raus.
Unentwegtes Hundeleben
Ja - nein. Brach aus, bin ab heute raus.
Zeit, um zu gehen soweit es mich trägt.
Verbrannte Brücken leiten den Weg.
Mach' mein eigenes Ding, keine Last mit zu tragen.
Der Trick ist Atmen, die Antwort einfach nicht zu fragen.
Endlich Laufen lernen. Endlich angefangen aufzuhören.
Und heute bin ich aufgewacht, Augen aufgemacht,
Sonnenstrahlen im Gesicht.
Halte die Welt an und bin auf und davon.
Auf und davon.
Auf und davon. 

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Ich spüre meine Kräfte schwinden. Jeden Tag ist es ein klein wenig schwieriger, aufzustehen. Ich fühle mich ausgelaugt und habe das Gefühl, all dem, was man von mir verlangt, nicht mehr standhalten zu können. Zu groß ist der Druck, zu schwer ist der Alltag. Mein ganzer Körper schmerzt. Ich kann nicht atmen, es nimmt mir die Luft. Die Routine liegt wie eine Last auf meinem Rücken. Mir wird schwarz vor Augen. Ich kann nicht mehr.
Also tue ich das, was ich in diesem Fall immer tue: ich breche aus. Raus aus dem Alltag. Ich schmeiße mein Leben für ein paar Tage weg. Drücke die "Langsamer-Taste". Bin wieder ich selbst.
Und alles stürzt auf mich ein. Es ist zugleich erdrückend wie befreiend. Wie ich dort auf dem Balkon sitze, weit weg von Zuhause, verzieht sich der Nebel. Und ich sehe klar.
Ich bin geschwächt von den Oberflächlichkeiten meiner Freunde, von der Naivität der Nationen, der Angstmacherei der Politik. Geschwächt von der Kontrolle der Medien, den falschen Werten der Gesellschaft und vor allem von der rasenden Zeit.
Es gibt keine bessere Medizin bei Kraft- und Orientierungslosigkeit, als vor dem Leben zu fliehen. Diese eine Freundin ist mein Zufluchtsort. Mein Stückchen Heimat in der Ferne. Meine Ruhe, wenn ich der Welt wieder einmal hinterher bin.
"Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu ertragen", sagte einst Immanuel Kant. "Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen." Sie schaffte es, dass ich von allem davon genug bekam. Und nichts brauche ich im Moment mehr.
Nun bin ich wieder zuhause. Schon wieder breiten sich Schmerzen in meinem Körper aus. Doch ich weiß, was mir hilft. 
Ich muss auf und davon. 

3 Kommentare:

  1. Gut, dass du einen Ort zum Flüchten hast, denn so ein Druck ist wirklich nicht schön... Hoffe, es geht dir bald besser :)

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  2. Oh, Süße. Ich weiß wie du dich fühlst. Ich will mit dir weg! ♥

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  3. Ja, man sollte immer das Positive in den Vordergrund stellen. Das mache ich auch :) Aber über das Negative kann ich besser schreiben, das Positive saug ich für mich auf und genieße es eher... Aber vielleicht schaffe ich es ja, auch für das Positive dir richtigen Worte zu finden :)

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