Sonntag, 12. August 2012

"Gedanken sind nicht stets parat. Man schreibt auch, wenn man keine hat." W. Busch


I know this feeling is still in my heart.
It's only sleeping.
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Ich bin voll mit 100 Gefühlen. Sie bilden Mosaiks in meinem Körper. 100 bunte, schreiende, explodierende Gefühle in mir. Aber ich spüre keines davon. Ich weiß nur, dass sie da sind.
Aber alles, was ich spüre ist Leere. Ich bin abgestumpft, habe meine Rosa-Glitzer-Welt verlassen und finde mich wieder...wo nur? Natürlich. In der Realität. Vielleicht ist das dieses Erwachsen-Werden, von dem alle sprechen... 
Den Großteil meiner Zeit verbringe in der Arbeit, in der ich mich für keinen einzigen müden Cent völlig aufschaffe. Noch 5 Monate und ich stoße jetzt schon an meine Grenzen. Aber ich ziehe es durch. Ich bin ja vernünftig.
Aber verdammt nochmal: ich bin 20 Jahre alt. Ich will nicht vernünftig sein! Ich will keine Routine in meinem Leben, ich will mich auf keinen Job festlegen müssen und erst recht möchte ich nicht drüber nachdenken müssen, was die Zukunft für mich bereit hält. 
Ich möchte in den Tag leben, mir keine Gedanken um Geld machen, möchte mich nicht über meine Möglichkeiten und Potentiale unterhalten müssen. Ich möchte die Liebe in meinem Leben finden. Ich möchte meine rosarote Brille wieder aufsetzen. Ich möchte nicht zu dieser Schwarz-Weiß-Jugend mit den toten Augen gehören und vor allem nicht zu dieser komsumsüchtigen Vielleicht-Gesellschaft. Ich möchte nicht die Verantwortung eines Erwachsenen übernehmen müssen. Gebt mir meine Kindheit zurück!!
Doch etwas ist seltsam an dieser Situation. Trotz diesen vielen Dislikes in meinem Leben bin ich nicht unglücklich. Ich bin zufrieden mit mir. Ich liebe das Leben, die Musik, ich liebe es, wenn ich es schaffe, einem Menschen ein Lächeln zu schenken.
Eigentlich sollte ich Enttäuschung spüren über die Art, wie mein Exfreund schon wieder mit mir gespielt hat. Ich sollte schockiert sein über die Grausamkeiten, die aus dem Radio tönen, sollte wütend sein auf so viele meiner Freunde, die einfach nicht verstehen wollen, die blind sind. Ich sollte fast explodieren wegen diesen ganzen Gefühlen, die ich in mir trage - gute wie schlechte. Aber ich spüre nichts. Ich bin taub. Mein ganzer Körper ist taub geworden.
Sobald ich anfange, jemanden zu mögen, suche ich Fehler an ihm, so dass ich eine Ausrede habe, warum ich ihn abschießen kann. Sobald ich mich in der Nähe von jemandem wohl fühle, suche ich Gründe, so dass ich mich wieder distanzieren kann. Sobald ich mich sicher fühle, kralle ich mich fest, so dass ich nicht loslassen muss.
Aber trotzdem fühle ich mich nicht einsam, nicht verloren, nicht traurig. Ich setze mich mit mir selbst auseinander. Und ich bin lebensfroh, begeisterungsfähig und ehrlich. Das habe ich nur das letzte halbe Jahr manchmal vergessen zwischen all diesen Nichtigkeiten, die so viel Platz in meinem Leben eingenommen hatten. Audrey Hepburn sagte einmal: "I believe in pink. I believe that laughing is the best calorie burner. I believe in kissing, kissing a lot. I believe in being strong when everything seems to be going wrong. I believe that happy girls are the prettiest girls. I believe that tomorrow is another day and I believe in miracles." 
Dieses Zitat hätte zu einem anderen Zeitpunkt auch von mir stammen können. Und es ist immer noch in mir. Es schläft nur gerade. Aber auch ich möchte wieder so über die schönsten Dinge des Lebens reden. Voller Kraft und Enthusiasmus. Denn wenn es sich lohnt, in dieser Welt an etwas zu glauben, dann an Wunder. Und an die Liebe. Denn die Liebe ist das einzigst Schockierende, das die Welt noch zu bieten hat.

4 Kommentare:

  1. Kann ich verstehen. Kann ich sooooo gut verstehen

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  2. Ich glaube, wenn man sich zum schlechteren entwickelt hat, dann ist so ein messerstich, so ein schlag ins gesicht das beste, was einem passieren kann, um aufzuwachen und um ins bewusstsein gerufen zu bekommen, dass da etwas falsch läuft. im ersten moment fande ich es nur schwierig, damit umzugehen.

    und zu deinem post hier.
    du sprichst mir aus der seele. da stehen so viele sätze, mit denen ich mich identifizieren kann, die mich widerspiegeln. manchmal finde ich es gruselig, wie oft ich mich in deinen texten wiederfinde. gruselig und schön zugleich, weil du deine gefühle in so schöne,treffende worte packst, dass mir manchmal der atem stehen bleibt.
    ihne witz, manchmal lese ich deine texte und denke nur "BOA SCHEIßE das könnte ich geschrieben haben, wenn ich für meine gefühle und gedanken die richtigen worte gefunden hätte"

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  3. Oh, hast du deinen Hamster auf diesen Blog versteckt oder gibt es hier kein Foto? Ich würd ihn/sie gern sehen :)
    Und gegen eine gegenseitige Blogvorstellung hab ich nix einzuwenden ;)

    Mein Urlaub war gut, danke der Nachfrage, gut geht es mir grad nicht so. Gab nen Familienschicksal und damit kann ich immer schlecht umgehen...

    Huch, da fühl ich mich aber geehrt durch dein "deine besonders" <3

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